Critical Whiteness-Workshop
himmelbeet Presse
Ende 2023 hatten Mitarbeitende und Pächter*innen des himmelbeets die Möglichkeit, an einem Critical Whiteness-Workshop teilzunehmen. Bei dem Workshop ging es um Sensibilisierung für Rassismus, um das himmelbeet weiterhin als einen vielfältigen, offenen und sicheren Garten zu gestalten.
Was haben wir als himmelbeet erlebt / gelernt?
Die Workshopleiterin Yili Rojas und ihre Kollegin gaben viel Wissen zu Rassismus an uns weiter und sie setzten oft körperorientierte Methoden ein. Es ging darum, dass wir uns mit unseren Haltungen und Erfahrungen zum Thema auseinandersetzen. Beispielsweise war eine Übung so, dass wir zu zweit gegenüber saßen und uns abwechselnd in kurzer Zeit darüber austauschen mussten, wie wir uns bei gestellten Fragen fühlen. Dabei redete eine Person und die andere hörte schweigend zu. Die Fragen waren vielfältig, einige Beispiele: Bist du dir bewusst, dass es möglich ist, dass in deinem Stammbaum Großeltern am Kolonialismus beteiligt waren? Eine andere Frage war: Ab welchem Alter warst du dir bewusst, dass du eine weiße Hautfarbe hast?
Eine andere sehr spannende Übung war inspiriert von dem “Theater der Unterdrückten”, eine Praxis von dem brasilianischen Theatermacher Augusto Boal, entwickelt. : In kleinen Gruppen erhielt jede Gruppe eine Karte, auf der ein Wort stand. Eine Gruppe hatte zum Beispiel das Wort "Kolonialismus". Wir hatten etwas Zeit, um darüber nachzudenken, wie wir dies körperlich darstellen würden. Bei dieser Übung durften wir jedoch nicht sprechen, also mussten wir einfach eine Pose einnehmen, und dann nahmen die anderen eine Pose ein, von der sie dachten, dass sie dazu passt. Die Kommunikation in der Gruppe fand also nur auf der körperlichen Ebene statt. Anschließend stellten die Gruppe ihre Skulpturen vor, und die anderen hatten die Aufgabe, diese Pose zu analysieren und auszusprechen, was sie dachten, um so schließlich auf das dargestellte Wort zu kommen. Es war sehr interessant zu hören, was die anderen sahen und interpretierten.
Wie können wir das himmelbeet inklusiver gestalten?
Wir haben darüber nachgedacht, wie wir die Gärten noch inklusiver gestalten, wie wir die Gärten noch zugänglicher machen können. Wie können wir zum Beispiel die Kenntnisse aus den BIPOC-Gärten und der Landwirtschaft kennenlernen und anerkennen? Es ging auch darum, die Herkunft einzelner Gartenbau-Methoden kritisch zu hinterfragen und auf Systeme anderer Kulturen zur Pflanzenbestimmung aufmerksam zu machen. Wie können wir zusammenarbeiten, um das Bewusstsein zu schärfen und Regeln zu ändern, die Schaden anrichten?
Für viele von uns war der Workshop sehr lehrreich und faszinierend. Wir haben in diesen zwei Tagen über viele Dinge nachgedacht. Als Kollektiv haben wir das Gefühl, dass wir besser verstehen, worauf wir achten müssen, um noch inklusiver zu werden.s Organisation möchten wir weiterhin daran arbeiten können, Rassismus in der Arbeit zu vermeiden. Und wir wollen stärker kommunizieren und deutlicher vermitteln, wofür wir stehen. Alle Menschen sollen sich im himmelbeet-Garten und im ElisaBeet sicher fühlen. Die Veranstaltung konnte über das Projekt Fair.Wurzelt - was wir in Kooperation mit dem IRC durchführen - finanziert werden.
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