#Klimaschutz im Stadtgarten: SoLaWi? Was ist Solidarische Landwirtschaft und wie kann man das organisieren
himmelbeet Presse
Immer mehr Menschen wollen nachhaltig leben. Ein Stadtgarten ist eine tolle Möglichkeit, um sich umweltfreundlich zu ernähren Um die Erträge zu teilen, gibt es das Konzept der solidarischen Landwirtschaft. Aber warum ist das eigentlich so wichtig, und wie kann man eine sogenannte SoLaWi organiesieren? |

Was ist bei der SoLaWi solidarisch?
Eine SoLaWi ist ein alternatives gemeinsam getragenes (Vermarktungs-)Konzept.
Indem die Verbraucher:innen und der produzierende Betrieb eine solidarische Gemeinschaft bilden, in der alle Mitglieder gemeinsam die Kosten eines Jahres tragen und sich die Ernte teilen.
Dabei gibt jede:r was möglich ist, damit alle Zugang zu regionalen und frischen Lebensmitteln haben. Das heißt, Menschen, die weniger zahlen können, bekommen gleich viel Essen, weil andere Mitglieder mehr zahlen und am Ende die Kosten so gedeckt sind.
Eine SoLaWi bietet Miteinander, persönlichen Kontakt, Mitgestalten und Transparenz.
Diese Strukturen helfen dem Garten die Kosten zu decken, um bestehen zu bleiben, denn das Risiko und die Verantwortung wird geteilt und es gibt mehr Sicherheit bei Ernteausfällen
als bei konventioneller Landwirtschaft.
Und in so einem Stadtgarten wächst genug für alle?
Ja, wenn nachhaltig und verantwortungsvoll produziert wird, reicht auch eine kleine Fläche aus, um wöchentlich verschiedenstes Obst und Gemüse zu ernten und zu verteilen. Dabei kann gleichzeitig Umwelt- und Klimaschutz geleistet werden. Das System der SoLaWi ist ein Ansatz das zu realisieren, um weder die Produzierenden noch die Natur auszubeuten.
Es ist umweltfreundlicher frisches saisonales und regionales Gemüse mitten in der Stadt anzubauen und direkt in der Nachbarschaft zu verteilen, weil lange Transportwege, Zwischenhändler, Zwischenlagerungen der Ernte und unnötige Verpackungen wegfallen. Außerdem fördert der Anbau von alten Gemüse- und Obstsorten die Biodiversität der Stadtnatur und der Anbau in Kreisläufen ist ressourcenschonend.
Durch das Angebot gemeinsam zu Gärtnern wird leicht vermittelt, wie Umwelt und Klima geschützt werden können.
Klingt gut! Also, wie organisiere ich das?
Einige Dinge sollten klar sein:
Flächengröße und damit ungefährer Ertrag
Anzahl der Haushalte, die mitmachen
Anbaufokus: Gemüse, Obst, Kräuter, auch Eingemachtes, Backwaren oder Eier und Molkerei-Produkt sind möglich
Wissensvermittlung: gemeinsames Gärtnern anbieten; auch größere Bildungsangebote; Wissen, das die Mitmachenden mit einbringen können
Rechtsformfindung, zum Beispiel Verein, eingetragene Gemeinschaft, etc.
Struktur der Arbeitsverteilung festlegen oder nicht, wird mit oder ohne Hierarchien gearbeitet
die Ernte kann abgeholt werden oder verteilt werden
Kosten für den Anbau berechnen, damit die Mitmachenden einen Richtwert haben, was sie im Monat zahlen könnten
Mehr Details zur Gründung einer SoLaWi findet ihr hier
Tipp
Eine SoLaWi aufzubauen verlangt viel Wissen und Planung. Dabei hilft sowohl das gemeinsame Erarbeiten eines Konzepts als auch die Anleitung von schon bestehenden SoLaWis. Hilfteiche Dokumentationen sind: ERNTE TEILEN - der Film - Dokumentarfilm & Kampagne oder Doku: „DAS KOMBINAT“ | Kartoffelkombinat.
Fazit
SoLaWie schond Ressourcen wie Böden und Wasser. Fördert ökologische Kreisläufe und Biodiversität und ist dabei sozial. Dabei wird Wissen zur Finanzierung und Anbau transparent und niedrigschwellig vermittelt.