Erschließung Strom und Wasser im himmelbeet

himmelbeet Presse

Mit dem Umzug auf die neue Fläche haben wir schon einiges geschafft. Die Anschlüsse und Verlegung von Strom und Wasser standen aber noch an: Es hat eine Weile gedauert, aber jetzt gibt’s wieder Strom und Wasser! Die Erschließung war ein langer Prozess, mit ständigem Austausch mit der Verwaltung und Baufirmen. In diesem Beitrag reflektieren wir über den Ablauf und teilen unsere Erkenntnisse mit euch. Für Nachfragen sind wir auch erreichbar.

Endlich Strom & Wasser!

Der himmelbeet Gemeinschaftsgarten hat nach dem Verlassen seiner alten Fläche ein neues Kapitel in der Gartenstraße aufgeschlagen. Der Umzug auf eine neue Fläche brachte viele Schwierigkeiten mit sich: mit viel Arbeit und Energie musste unser grünes Refugium wieder belebt werden. Das neue Grundstück, eine nahezu brachliegende Grünfläche mit Spielplatz (für uns aber eine Fläche mit viel Potential) wartete darauf, in einen blühenden Gemeinschaftsgarten umgewandelt zu werden. Doch mit dem neuen Anfang kamen auch neue Herausforderungen: Die essentiellen Anschlüsse für Strom und Wasser fehlten.

Die Bedeutung von Genehmigungen und Vorarbeiten

Die Umsetzung solcher Infrastrukturprojekte in Berlin ist kein Spaziergang im Park. Zuerst mussten wir uns durch den Dschungel der Bürokratie kämpfen, um die notwendigen Genehmigungen zu bekommen. Als Pächterin des Grundstücks musste sich das himmelbeet mit verschiedenen Behörden auseinandersetzen - vom Straßen- und Grünflächenamt bis hin zu den Berliner Wasserbetrieben und dem Energieversorger. Für die Genehmigungen mussten wir detaillierte Pläne und Anträge vorlegen, die unser Vorhaben genau beschrieben. Besondere Aufmerksamkeit galt dem Schutz bestehender Infrastruktur. Die Einholung von Leitungsauskünften (Anfrage bei anderen Anbieter, ob sie bereits an unserer Stelle unterirdisch Kabel und Leitungen verlegt haben) war hierbei ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass unsere Bauarbeiten keine bestehenden Versorgungsleitungen beschädigen.

Schritte zur Erschließung

Mit dem Segen des Straßen- und Grünflächenamtes in der Tasche begann die eigentliche Arbeit. Die Auswahl einer professionellen Baufirma, die die strengen Auflagen der Stadt Berlin erfüllen konnte, war der nächste Schritt. Die Erstellung eines detaillierten Leistungsverzeichnisses ermöglichte es uns, transparente und vergleichbare Angebote einzuholen. So konnten wir sicherstellen, dass wir nicht nur qualitativ hochwertige Arbeit erhalten, sondern auch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein wichtiger Fokus lag auf dem Umweltschutz, insbesondere beim Umgang mit vorhandenen Bäumen und deren Wurzeln. Wo notwendig, sollte Handschachtung (also das Graben mit Hand und Schaufel) eingesetzt werden, um die natürlichen Umgebung so wenig wie möglich zu schaden.



Wer kann das bezahlen?

Die Realisierung des Erschließungsprojektes konnte durch private Spenden und öffentlicher Förderung ermöglicht werden. Freund*innen des himmelbeets haben durch persönliche Spenden einen Teil der benötigten Mittel beigetrage. Dafür sind wir sehr dankbar! Zusätzlich erhielt der Garten eine großzügige Zuwendung des Landes Berlin, die als Anerkennung für das soziale und ökologische Engagement des Gartens und seinen Beitrag zur urbanen Nachhaltigkeit und Lebensqualität verstanden werden kann. Diese finanzielle Unterstützung war entscheidend, um die technischen Herausforderungen zu meistern und den Garten als einen grünen, lebendigen und inklusiven Raum für alle Berliner*innen weiterzuentwickeln. Insgesamt haben die Kosten der Erschließung mit Strom und Wasser für die Fläche im himmelbeet ca. 60.000 € betragen. Diese Summe sollte nicht zwingend als Referenzrahmen verstanden werden, denn die Kosten sind insbesondere von der benötigten Meteranzahl der Leitungen und dementsprechend der Gräben abhängig. Für die Begleitung der Baumaßnahmen durch einen Umweltgutachter und Bauüberwachung haben wir ca. 3.000 € gezahlt, die Anschlüsse für Strom und Wasser sind mit ca. 15.000 € anzusetzen. Das Grundstück, auf dem sich die Fläche des himmelbeets jetzt befindet,  hatte nämlich noch keinen Anschluss. Das heißt, die Berliner Wasserbetriebe mussten hier erst einmal einen Anschluss (von der Straße) zum Grundstück verlegen, zusätzlich braucht man dann noch einen Hausanschluss, von dem dann tatsächlich Wasser ausfließen kann.

Wir möchten unser Wissen teilen!

Eine der größten Herausforderungen bestand darin, die verschiedenen Anforderungen und Fristen der Behörden und Planer*innen  im Auge zu behalten. Jede Genehmigung war an spezifische Bedingungen geknüpft, deren Einhaltung genau überwacht werden musste. Zudem war es wichtig, flexibel zu bleiben, da sich Vorschriften ändern können oder zusätzliche Anforderungen gestellt werden. Viele Dinge also, die erst im Laufe des Prozesses sichtbar wurden.

Rückblickend war das gesamte Projekt eine langwierige, aber wertvolle Lernerfahrung. Wir haben nicht nur viel über komplexe städtische Planungs- und Bauprozesse erfahren, sondern auch über die Bedeutung von Geduld und Ausdauer gelernt. Dieses Wissen soll demnächst auch in persönlichen Beratungsstunden geteilt werden. Falls ihr ein ähnliches Vorhaben plant, meldet euch gerne bei uns und wir versuchen euch dabei so gut es geht zu unterstützen! Gerne einfach schreiben an funkekati@himmelbeet.de!

Mit der erfolgreichen Installation von Strom- und Wasseranschlüssen haben wir einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Dieser Fortschritt ermöglicht es nicht nur, das Café wiederzueröffnen, sondern stellt auch sicher, dass der Garten seine Rolle als Treffpunkt und Erholungsraum für die Gemeinschaft weiter ausbauen kann.

 

Dieser Blogbeitrag wurde veröffentlicht im Ramen von unserem Projekt Gartenleistungen II. Dieses Projekt wird gefördert von: Bundesministerium für Bildung und Forschung  im Förderschwerpunkt Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft (RES:Z)

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